1/13 — Meilensteine
150 Jahre
Verbandsgeschichte von Vorort,
Wirtschaftsförderung und economiesuisse
Gruppe um den Industriellen Hans Sulzer (Mitte zwischen zwei Damen)
in einer Werkhalle, 1950er Jahre.
Archiv für Zeitgeschichte, NL Hans Sulzer / 18.1.
30.03.1869
Die Handels-Commission des Kantons Glarus schlägt vor, ein Zentralorgan zur Vertretung der politischen Interessen von Handel und Gewerbe zu schaffen.
15.11.1869
Eine vorberatende Sitzung in Bern bereitet die Gründung des Schweizerischen Handels- und Industrie-Vereins (SHIV) vor.
12.03.1870
Gründungsversammlung in Bern unter Präsident Alfred Ernst: 20 Organe und 31 Delegierte bestätigen den Bernischen Verein für Handel und Industrie als ersten «Vorort», die im Zweijahresrhythmus wechselnde Präsidialbehörde.
1870–1882
Phase des rotierenden Vororts: 1870–1872 Bern; 1872–1874 Zürich; 1874–1876 St. Gallen; 1876–1878 Basel; 1878–1880 Zürich; 1880–1882 Genf.
27.07.1878
Arnold Eichmann wird erster vollamtlicher Sekretär. Zu seinen Aufgaben gehört ein jährlicher «Bericht über Handel und Industrie».
09.04.1881
Die Delegiertenversammlung beschliesst die Ausdehnung der Amtsdauer des Präsidiums auf vier Jahre und neu dessen sofortige Wiederwählbarkeit.
13.05.1882
Mit der Wahl der Kaufmännischen Gesellschaft Zürich beginnt eine erste Phase mit Zürich als ständigem Vorort (1882–1931).
11.11.1882
Eine ausserordentliche Delegiertenversammlung verabschiedet die Statutenrevision des Vorjahres. Dazu gehört auch die künftige Abstützung auf Bundessubventionen und die Umbenennung des Verbandsausschusses in Schweizerische Handelskammer.
1882–1900
Mit der Einbindung des Vororts in die Verhandlungen um einen schweizerischen Zolltarif geht ein markanter Anstieg der Mitgliedersektionen von 19 auf 43 einher.
1900
Die Einnahmen des Verbands betragen im letzten Präsidialjahr von Conrad Cramer-Frey 28’640 Franken. 7800 Franken stammen von den Sektionen, 20’000 sind Bundessubventionen. Das Vermögen beläuft sich auf 14’089 Franken.
06.05.1911
Eine Statutenrevision sieht die Erhöhung der Mitgliederzahl der Schweizerischen Handelskammer von 15 auf 19 vor, um die französischsprachige Vertretung zu stärken.
28.05.1918
Die Delegiertenversammlung erhöht angesichts finanzieller Probleme den Sektionsbeitrag von 250 auf 600 Franken.
14.06.1919
Eine Statutenrevision sieht angesichts des gewachsenen Verbandsumfangs vor, dass die Mitgliederzahl der Schweizerischen Handelskammer «mindestens 25» beträgt.
12.03.1920
50 Jahre SHIV: Der Mitgliederbestand beträgt 17 kantonale Handelskammern, 68 Fachverbände, 11 übrige Sektionen.
26.05.1922
Beitritt des Vororts zur Internationalen Handelskammer ICC und Gründung eines Comité Nationale Suisse zusammen mit der Schweizerischen Bankiervereinigung und der Chambre de Commerce Suisse en France.
27.06.1931
Eine Statutenänderung legt fest, dass der Vereinssitz in Zürich liegt. Neu wählt aber die Schweizerische Handelskammer die Mitglieder der Präsidialbehörde, deren Anzahl von 5 auf 7 erhöht wird. Damit beginnt die Phase des gesamtschweizerischen Vororts.
06.07.1935
Die Wirtschaftskrise der 1930er Jahre veranlasst einzelne Mitglieder, unter Umgehung des Vororts direkt mit dem Bund zu verhandeln. In einer Statutenrevision wird dies für Begehren, die «für die schweizerische Wirtschaft von allgemeiner Tragweite» sind, unterbunden.
26.01.1939
Heinrich Homberger wird als Nachfolger des in den Bundesrat gewählten Ernst Wetter zum Direktor gewählt. Von 1950 bis 1965 fungiert er zusätzlich auch als Delegierter des Vororts.
20.11.1942
Gründung der Gesellschaft zur Förderung der schweizerischen Wirtschaft (Wirtschaftsförderung, Wf).
30.09.1950
Per Statutenänderung wird die Zahl der Vorortsmitglieder von 7 auf 9 erhöht.
15.09.1951
Hans Sulzer wird von der Delegiertenversammlung zum Ehrenpräsidenten des SHIV gewählt.
05.09.1952
Wf, Vorort und Arbeitgeberverband regeln in einer schriftlichen Vereinbarung die Aufgaben der Wirtschaftsförderung.
04.01.1960
Unter Mitarbeit von Vororts-Sekretären trägt die Schweiz dazu bei, mit der EFTA die «kleine» Freihandelszone ins Leben zu rufen.
12.03.1970
100 Jahre SHIV: Der Mitgliederbestand beträgt 17 kantonale Handelskammern, 108 Fachverbände, 6 übrige Sektionen.
22.07.1972
Vorort-Direktor Gerhard Winterberger gehört zur Schweizer Delegation, die das erste bilaterale Freihandelsabkommen der Schweiz mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) aushandelt.
16.09.1977
Per Statutenrevision wird die Direktion als viertes Verbandsorgan institutionalisiert. Der Jahresbeitrag wird auf «mindestens 1000» Franken, die Mitgliederzahl der Schweizerischen Handelskammer auf «mindestens 35» festgelegt.
07.09.1990
Die letzte Statutenrevision des SHIV sieht eine Erhöhung der Anzahl Vorortsmitglieder von 9 auf 11 vor. Erstmals wird Einzelorganisationen und damit Unternehmen die Verbandsmitgliedschaft ermöglicht.
06.12.1992
Trotz der Ja-Parole des Vororts lehnen Volk und Stände den Beitritt der Schweiz zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) ab.
15.09.2000
An der Delegiertenversammlung in Lausanne erfolgt die Fusion von SHIV und Wirtschaftsförderung zum neuen Dachverband economiesuisse.
01.09.2014
Monika Rühl wird als erste Frau Direktorin von economiesuisse.
12.03.2020
150 Jahre SHIV/20 Jahre economiesuisse:
Der Mitgliederbestand beträgt 20 kantonale Handelskammern, 100 Branchenverbände, 41 Unternehmen.
Audio- und Videodokumente
Der Weg zur Sozialpartnerschaft
Historischer Abriss zum Entstehen der Sozialpartnerschaft zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in der Maschinenindustrie der Schweiz, produziert vom Partnerschaftsfonds der Schweizer Metall- und Maschinenindustrie, 1988
Archiv für Zeitgeschichte (IB ASM-Archiv / 1206)